Webmarketing
Design für Google & Co.
Noch vor wenigen Jahren dienten einschlägige Druckausgaben wie die „Gelben Seiten“ und „Wer liefert Was“ als erster Anlaufpunkt für eine schnelle Marktübersicht. Heute hat das Internet diese Funktion übernommen. Sowohl im gewerblichen als auch im privaten Bereich hat das Internet als Recherche-Medium die Printversionen in ihrer Bedeutung zurückgedrängt.
Wie sehr Suchmaschinen wie Google, Yahoo oder MSN als Recherche Instrument die Gegenwart prägen unterstreicht nicht zuletzt die Aufnahme des Verbs „googeln“ in den Duden im Jahr 2004. Dabei steht das Wort nicht nur für die Suche mit Google als derzeit populärste Suchmaschine, sondern wird teilweise allgemein als Synonym für „Suchen im Internet“ mit beliebigen anderen Suchmaschinen verwendet.
Ausgangspunkt der Internetrecherche sind bei über 90 Prozent aller Anwender Suchdienste, um Dienstleistungen, Produkte oder einfach nur Informationen zu finden. Denn bei derzeit geschätzten 10 – 15 Milliarden bestehenden und täglich mehreren Millionen neuen Websites ist die Nutzung von Suchdiensten die einzige Möglichkeit, sich in dem stetig wachsenden Netz zu orientieren.
Bei ihrer Recherche gehen die meisten Anwender mittlerweile sehr systematisch vor. Über die Hälfte gibt nicht mehr nur einen Begriff, ein sogenanntes Keyword, bei den Suchmaschinen ein, sondern sucht gezielt mit Wortkombinationen von zwei bis drei Wörtern.
Durch ein solches Vorgehen zeigt der Suchende ein klar definiertes Interesse an Produkten, Dienstleistungen oder Informationen und erwartet qualitativ hochwertige und relevante Ergebnisse für seine Suchanfragen. Dabei zeigt die überwiegende Mehrheit der Nutzer immer weniger Geduld bei der Onlinesuche. So beenden nach einer Studie von Jupiter Research die meisten ihre Suche spätestens auf der dritten Ergebnisseite. Auch die Anzahl derjenigen, die ein Ergebnis auf der ersten Seite anklickten, stieg mittlerweile auf über 60 Prozent. Mehr als ein Drittel wechseln gar die Suchmaschine oder den Suchbegriff, wenn sie nicht auf der ersten Ergebnisseite finden, wonach sie Ausschau halten.
Für klein- und mittelständische Unternehmen ist es aus Marketinggründen deshalb zunehmend wichtig auf den ersten Suchergebnisseiten zu erscheinen.
Denn für fast jeden Suchbegriff konkurrieren mittlerweile Webseiten in fünf- bis siebenstelliger Anzahl um die begehrtesten Plätze auf den vorderen Seiten der Suchmaschinenergebnislisten. Aus Sicht von Produktanbietern und Dienstleistern ergibt sich daraus nicht mehr die Frage wie sie potentielle Kunden erreichen, sondern wie sie mit ihren Produkten und Dienstleistungen von potentiellen Kunden im Internet gefunden werden.
Grundsätzlich gibt es beim Suchmaschinenmarkting zwei verschiedene, miteinander kombinierbare, Wege gefunden zu werden. Neben der Möglichkeit bei einzelnen Suchbegriffen kostenpflichtige Werbung zu schalten, den sogenannten Sponsored Links, bietet sich Suchmaschinenoptimierung als generisches Suchmaschinenmarketing an.
Suchmaschinenoptimierung bedeutet vorrangig, eine Webseite so zu verändern, daß sie von einer Suchmaschine als relevant angesehen wird. Berücksichtigt wird dabei, wie Suchmaschinen Webseiten aufsuchen, deren Inhalte lesen und verarbeiten, und nach welchen Kriterien Webseiten bewertet und Suchergebnisse zusammengestellt und sortiert werden.
Suchmaschinen aktualisieren ihre Ergebnisse mit Hilfe automatischer Programme, die den gesamten Quelltext einer Webseite durchlesen und mittels eines Ranking Algorithmus bewerten, indexieren und in einer Datenbank ablegen. Während das Aufsuchen und Einlesen der Inhalte bekannten Standards des Internets folgt, halten die Suchmaschinenbetreiber dagegen die Arbeitsweise ihrer Sortieralgorithmen geheim. Zudem unterliegen diese häufigen Änderungen und Verfeinerungen, um Mißbrauch zu erschweren und so dem User nur wirklich relevante Suchergebnisse zu liefern. Dabei benutzt jede Suchmaschine ihren eigenen Algorithmus. Eine Webseite die bei Google auf der ersten Seite erscheint, wird von Yahoo unter Umständen erst auf der dritten Seite gelistet – und umgekehrt.
Suchmaschinenoptimierung setzt daher vor allem auf universelle Prinzipien, die von nahezu allen Suchmaschinen gleichermaßen honoriert werden.
Erfahrungen durch die ständige Analyse von Suchergebnissen und Webseiten zeigen, daß es eine Vielzahl an Programmier- und Designelementen gibt, die das Suchmaschinenranking positiv beeinflussen. Die Einhaltung bestehender Standards des Internets bei der Erstellung von Webseiten stellt dabei nur einen ersten und wesentlichen Schritt einer Optimierung dar. So werden technische und formale Barrieren vermieden, die eine Suchmaschine daran hindern, eine Webseite zu indexieren. Ebenso gilt es verbotene Praktiken zu vermeiden, die die Direktiven der einzelnen Suchmaschinen unterlaufen. Sonst droht die Herabsetzung in den Ergebnisseiten oder gar ein Ausschluß aus dem Index. Neben der externen Verlinkung sind vor allem textbasierte Seiteninhalte und das „Design“ der Seitenstruktur einer Webseite wichtige Elemente für ein vorderes Suchmaschinenranking.
Unternehmen sollten daher idealerweise schon bei der Konzeptionierung und Programmierung durch die erstellende Agentur auf eine „suchmaschinenfreundliche“ Gestaltung ihrer Webseite achten, um von potentiellen Kunden gefunden zu werden.
© Fabian Kaliner – k1-media
Veröffentlichung in KölnDesign-Info 2006 und dem Onlinemagazin magasign 01/06
Webmarketing, Design, Webseiten, Websites, Homepage, Marketing, Webseite, Promotion, Online-Promotion, Toolbar, Suchmaschinenoptimierung, Suchmaschinen, Webdesign, Webauftritt, Webhosting, Domain, Webspace, Hosting |
|